Die Ausgabe Nr. 25 vom 24.06.2016 der Auto Bild widmete 16 Sonder-Seiten den “besten E-Autos”. Darunter auch den Plug-Hybriden.


(Quelle Auto Bild vom 24.06.2016)

Doch was ist ein Plug-in Hybrid und warum bekommen die reinen Hybride (ohne Stecker) die 3.000 Euro Umweltprämie nicht?


Steckerautos

Amperio nennt die Plug-in Hybride und reinen Elektroautos liebevoll “Steckerautos”, denn beide Antriebsformen haben eins gemeinsam, dass sie mehr als 27 Km rein elektrisch bewegt werden können und an einer Wandladestation (sogar an jeder Schuko-Steckdose) nachgeladen werden können.

Außerdem kann man einem Plug-in Hybrid (Steckerauto) befehlen, niemals mit Benzin zu fahren, außer bei spontanem Bedarf der gesamten Systemleistung (Verbrenner und Elektro liefern gleichzeitig Antriebskraft) oder wenn die Antriebsbatterie leer ist.

Die 27 Kilometer rein elektrische Reichweite ist einer der Voraussetzungen dass E-Autos die Umweltprämie, 3.000 Euro für die teilelektrischen und 4.000 Euro für die rein elektrischen Antriebe, erhalten. Dass sie über einen Stecker nachgeladen werden können und als PKW zugelassen werden sind weitere Bedingungen (Quads wie der Renault Twizzy oder Motorräder erhalten keine Kaufprämie).

Plug-in Hybride haben Batteriekapazitäten von 4,4 – 16 kWh (Prius – Ampera) und die reinen Elektroautos 16-28 kWh (i-MiEV – Soul), wobei >30 kWh nun öfters die Norm wird (Nissan LEAF, BMW i3, VW e-Golf, Opel Ampera-e mit 60 kWh) siehe https://www.amperio.eu/elektrotankstellen/stecker-autos/

Hybrid_Auslegung_Verbrenner-Elektro

Hybrid Auslegung Verbrenner-Elektro

(Quelle: Hyundai Motors Website)

Reine Hybridfahrzeuge haben 1,5-2 kWh an Batteriekapazität an Bord. Der Grund liegt am Preis und Gewicht der Li-Ionen Batterien. Hybride können also nur beim Anfahren elektrisch unterstützen und fahren nur unter bestimmten Fahrsituationen rein elektrisch.


Was ist also ein Hybridantrieb?

Ein Hybridantrieb kombiniert einen Verbrennungsmotor mit einem elektrischen Antrieb. Meistens ist der Elektromotor zwischen Verbrennungsmotor und dem Getriebe verbaut. Der Elektromotor unterstützt den Verbrennungsmotor beim Anfahren oder bei hohem Kraftbedarf, z.B. an Steigungen. Das Ziel ist Kraftstoff einzusparen und den Wirkungsgrad (Energieeffizienz) des Antriebes durch speichern der Bremsenergie in einer Batterie zu verbessern.

Hyundai Grafik Antriebsstrang Verbrenner-Elektro von Ioniq

Hyundai Grafik Antriebsstrang Verbrenner-Elektro von Ioniq

(Quelle Hyundai Ioniq)

Der Toyota Prius ist das meist gebaute Auto in dieser Kategorie und die schnellsten Hybride sind die 22 Formula 1 Autos von Vettel, Rosberg und Co. Immer öfters sieht man den Prius (ohne Stecker) auch als Taxi im Einsatz. Denn genau dort machen reine Hybride am meisten Sinn. Bei der Formula 1 dient der Elektromotor als Zusatzleistung beim Überholen oder zum rausbeschleunigen aus den Kurven. Sprit sparen müssen Rennfahrer eher selten. Das ist bei der rein elektrischen Rennserie Formula-E anders. Diese Rennwagen sehen aus wie echte Rennwagen, sind es auch, nur dass der Antrieb rein elektrisch erfolgt und somit kein Lärm oder CO2 entsteht und die Batterien über Starkstrom aufgeladen werden müssen.

Da Hybride nicht extern aufgeladen werden können, müssen Sie den Strom selber erzeugen und das geht automatisch beim lösen des Gaspedals (geringe Energierückgewinnung = Rekuperation) oder beim leichten betätigen des Bremspedals. Beim Bergabfahren erzeugen Sie also die meiste Energie.


Hybride haben keine Buchse zum Aufladen

Hybride können durch das Umwandeln von Bremsenergie in elektrische Energie, die in der Antriebsbatterie gespeichert wird, besonders beim Anfahren Sprit sparen. Weniger Effizient sind sie bei konstanter Fahrweise, da der Verbrennungsmotor ohne Unterstützung arbeiten muss. Der reine Hybrid zeigt somit in der Stadt seine höchste Effizienz. Doch genau hier machen die reinen Elektroautos auch schon Sinn. Fahrgeschwindigkeit und Fahrdistanz sind moderat und bei dieser Voraussetzung machen Elektroautos mit Akkus >30 kWh mehr Sinn als Hybride.

Besonders TAXIs und Kleintransporter, die so hohe Kilometerleistungen innerhalb von Städten abspulen, sollten zeitnah elektrifiziert werden!


Warum sind Hybride so erfolgreich?

Die Empfindung des Nutzers (Kunde) ist die Realität. Die Realität ist dass Menschen sich sehr schwer von Gewohnheiten trennen können. Man isst was man kennt und man fährt mit dem Antrieb mit dem man als Kind aufgewachsen ist. Tanken ist so normal wie Abends sich die Zähne zu putzen. Ein Tank muss für 500+ Kilometer an Reichweite ausreichen, auch wenn diese nur im Außendienst, am Wochenende oder für den Urlaub benötigt werden.


Paradigmenwechsel Stecker statt Rüssel

Elektroautos haben es nicht nur wegen der mangelnden Schnellladeinfrastruktur, den höheren Anschaffungspreisen oder der moderaten Reichweite schwer, sondern entsprechend dem alten Sprichwort “was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht”.

Also wäre es an der Zeit dass “der Bauer” die Realität der Elektroautos kennen lernt und seine Empfindung zu dieser neuen Antriebsform, bei der er nicht mehr tankt, sondern lädt – auch daheim an der Wallbox, neu bildet. Daran muss die Industrie arbeiten, an der Kommunikation und Empfinden des Nutzers, damit der Paradigmenwechsel stattfinden kann.

Amperio hat als Unterstützung zum Paradigmenwechsel die Steckertage entwickelt. Laden Sie Interessent ein, wir übernehmen den Rest!

Mehr zu den Steckertagen finden Sie hier!