1.BMWi3_FrontDer BMW i3 ist ein Elektroauto für die Stadt, für den Dinki oder für Senioren. Also sollte keine Mücke oder Fliege Opfer dieses Auto werden. Aber es passierte doch, mein Test i3 war ein echter Insekten-Killer gewesen.

Der Einstieg in das Auto ist sehr Seniorentauglich, hoch wie ein SUV, und das Ambiente gediegen wie die VIP Lounges am Hamburger Hafen. Die Stadt-Dinki’s fühlen sich also „in Ihrem Element“. Doch diese hohe Sitzposition und der kurze Radstand haben ihre Tücken. Den Elchtest muss der i3 nicht fürchten, denn dafür sorgen ca. 300 Kilo ab Lithium-Akkus für den notwendigen niedrigen Schwerpunkt. Mit 1.350 Kilo ist der i3 echt ein leichtes Elektroauto, doch leicht zu bedienen ist er nicht. Das kann TESLA deutlich besser.

Der i3 ist mit Hebeln und Drehknöpfen verfrachtet. Für jede Funktion einen Knopf und viele davon befinden sich so ungünstig angebracht, dass man den Blick zur Straße verliert. Also ob das Seniorentauglich ist, bezweifele ich sehr.

Der i3 fährt sich aber gut. Gutes Fahrwerk, ordentlicher Durchzug aber wehe die Straßen werden uneben und Fahrtgeschwindigkeit tendiert gegen 100 km/h, dann mutiert unser Hochbein-Stadtwagen zu einem Hoppelhase. Klar, 100 km/h fährt man nicht in der Stadt, doch auf dem Land, also wahrscheinlich dort wo die vielen Mücken auf dem „Kühlergrill“ Ihr Leben lassen mussten. Hören kommen haben die fliegenden Insekten den i3 bestimmt nicht, denn der ist sehr leise. Dazu tragen schon die riesigen 19 Zoll Reifen im Schmalbandformat. Die fallen echt auf, diese riesigen Räder mit den dünnen Gummis. Doch sie machen Ihren Job echt gut, leise und enormen Gripp – da macht die Landstraße, wenn Sie glatt und gerade ist, echt Spaß. Der BMW i3 ist ein größerer und eleganter smart ElektroDrive und vom smart kennen wir das hoppeln ja bereits.

Reden wir mal über Zahlen. Wem es nicht weh tut mindestens 8.000, Zubehörbereinigt eher 17.000 Euro mehr auszugeben der sollte zugreifen. Das sinnvollere Stadt-Elektroauto ist aber der Volkswagen e-up oder als Zweisitzer, der smart ED!

Wer einen i3 besitzt, mindestens ausgestattet mit der Lodge-Ausstattung, mit seinem Holzeinlagen und dem genarbten hellem Leder, der braucht kein eigenes Wohnzimmer mehr – in dem i3 lässt es sich sehr angenehm residieren.

Ein paar Worte zur Karosserie. Die Flügeltüren sind witzig, doch sehr unpraktisch. Wer hinten sitzt, muss warten bis der Fahrer oder Beifahrer seine Tür öffnet um hinten raus zu können. Wie gesagt, die DIwk‘ – also Double Income with Kids, werden sich zwar über die sehr gute Isofixlösung freuen, doch wehe es steht ein Fahrzeug neben dem i3, dann muss man das Schwere Baby in dem nicht ganz leichten Maxi-Cosi zwischen den Flügeltüren jonglieren. Das macht keinen Spaß. Aber welche Familie kauft sich schon einen i3? Oder warum bietet BMW das Isofix oberhaupt an?

Noch weniger sinnvoll gelöst finde ich die Informationsdarstellung des Systems. Viel tam-tam wurde darüber geschrieben, aber das System ist wenig intuitiv und erst nach vielen Schritten kommt man ans Ziel. Und warum zeigt BMW Infotainment alle Benzin Tankstellen an, anstatt die Elektro Ladesäulen? Mir ist zwar bekannt dass es den i3 mit dem 2-Zylinder Range Extender gibt, doch laden ist beim Elektroauto wichtiger als tanken. Na ja, das werden wohl Verbrenner Komponenten aus der Großserie sein.

FAZIT: Der i3 ist ein tolles Lifestyle Auto für die Menschen die elektrisch auffallen wollen und in der Stadt lieber luxuriös mit dem Auto, anstatt mit Bus & Bahn unterwegs sein möchten. Für das ländliche Gebiet, sollte man lieber auf den günstigeren und geräumigeren Nissan LEAF, oder wenn es Deutsch sei muss, dann e-GOLF oder wer die Reichweitenangst meiden möchte, den GOLF GTE. Wir werden berichten.

Oliver P. Kaul