Hybrid SUV mit Go-Cart feeling – neuer Kia Niro

Es gibt Autos die man unterschätz, die dann aber begeistern. Der Kia Crossover SUV mit Benzin-Hybrid Motor gehört zu diesen positiven Überraschungen.

Fahrwerk

Hotel La Mola - Kia Lounge

Hotel La Mola – Kia Lounge

Die Koreaner beweisen seit Jahren dass sie Autos hoher Qualität liefern, doch erst ein Auto mit dem gewissen etwas weckt Emotionen. Der Niro begeistert über das tolle Handling.

Die Federung ist sportlich aber komfortabel ausgelegt. Das Lenkrad ist griffig und die Lenkung reagiert direkt und präzise. Die 18 Zoll Reifen erhöhen zwar Verbrauch und CO2, sehen aber einfach super aus und beißen in jede Kurve rein, wie ein Tiger in seine Beute. Diese Kombination sorgt für ein sehr angenehmes Fahren auf schlechten Straßen und extra viele Reserven bei sportlicher Fahrweise in kurvigen Straßen mit gutem Asphalt.

Bei der langen Testfahrt in der Umgebung vom Montserrat (ein Muss wenn man Barcelona besucht), hatte der kleine Kia Niro SUV jede Chance zu enttäuschen, doch das Gegenteil war der Fall. Die Klimaanlage und die Luftgekühlten Sitze sorgten für eine perfekte Körpertemperatur, sogar bei schnell gefahrene Kurven kommt man, dank Fahrwerk und Klimatechnik, nicht ins Schwitzen.

  • tolles Handling
  • direkte Lenkung, griffiges Lenkrad, im Modus Standard oder Sport leider nicht einstellbar
  • top Verarbeitung


Raumverhältnisse

Eigentlich ist es unfair den Niro als klein zu bezeichnen denn er hat die perfekten Maße um als Kompaktwagen im Stadtdjungel jede kleine Lücke auszunutzen.

Durch den längeren Radstand bietet der Niro viel Beinfreiheit im Fond. Für die Zielgruppe Mütter mit Kindern ist das zwar unwichtig, doch Mamas Rücken wird sich über die höhere Sitzposition, beim An- und Abschnallen aus den Kindersitzen sehr bedanken.

Ob der Niro Eco Hybrid eher von der Zielgruppe 45+ mit gutem Einkommen und Teenager im Haus gekauft wird, wird sich ab September zeigen.

  • gute Raumverhältnisse
  • kein echter SUV, etwas höhere Sitzposition
  • Bequeme und Luft gekühlte Sitze, guter Seitenhalt


Sicherheit

Auf dem Testparcour am Montserrat konnte der Niro an die Grenzen gehen.

Auf dem Testparcour am Montserrat konnte der Niro an die Grenzen gehen.

Es ist ein neues Gefühl zu spüren wie “Schutzengel mitlenken und mitbremsen“. Der lenkende Engel heißt LKAS (Lane Keep Assist System) und der bremsende Engel AEB (Autonomous Emergency Braking). Erleben kann man die beiden wenn SCC, also das Smart Cruise Control, eingeschaltet wird. Schaltet man alles an, dann steuert der kleine Hybrid SUV bei jeder Kurve mit. Bedingung ist dass die Bodenmarkierung deutlich zu erkennen ist. Ist diese stark abgenutzt tun sich auch Schutzengel schwer die Straße zu erkennen.

Der Brems-Schutzengel AEB arbeitet dafür immer, solange es keine Kleintiere, Fahrräder oder Motorräder sind. Auf der Autobahn sollten diese sowieso nicht zirkulieren. Der Notfall Bremsassistent ist eher für langsam fahrende Fahrzeuge oder Staus gedacht. Ich habe mal mit 120 km/h auf einer Steigung einen langsam anfahrenden LKW angepeilt und musste kurz die Luft anhalten ob AEB Schutzengel auch wachsam ist. Alles gut, ich lebe noch!

  • Assistenzsysteme wie in der Oberklasse.
  • AEB und LKAS sind super.
  • Schutzengel lenken und bremsen mit.

Antrieb

Leider die einzige Enttäuschung für mich, der es gewohnt ist viel elektrische Leistung immer zur Vderfüguung haben. Das ist bei Elektroautos einfach unschlagbar. Volles Drehmoment ohne einen dröhnenden Motor, während dessen Getriebe nach dem richtigen Gang sucht.

Zwar hat der NIRO 265 Nm und eine Systemleistung von 143 PS (105 Benziner + 43,5 Elektro), doch den klassischen Sprint auf 100 absolviert der Niro leider in langsamen 11,5 Sekunden. Klar, die reichen für das ältere Pärchen oder Mama mit Kind, doch um die 1.300 Kg Nutzlast an der Anhängerkupplung zu ziehen, wird das mühsam. Kia sollte dem Niro lieber 100 elektrische PS spendieren – gerne in den ab Q2-2017 erhältlichen Plug-in Hybrid. Den sollten sie dann Racing oder Super Sport nennen, denn mit dem tollen Fahrwerk und 200 PS wäre das eine kleine SUV Rennsemmel mit geringem Durst.

Der Verbrauch ist echt gut. Doch diese brummigen vier Zylinder nerven, wenn man sie 100% fordert. Warum springt der Verbrenner auch bei sanften Anfahren immer wieder an? Warum nicht bis 30 km/h rein elektrisch fahren? Und warum habe ich den Akku nie voll bekommen? Liebe Kia, diese Fragen habe ich noch an Euch!

Nach 4 Jahren elektrisches Fahren habe ich leider kein Verständnis mehr für Rauch und Lärm. Vielleicht sind es in ein paar Jahren mehr geworden die meine Einstellung teilen. Die Umwelt und unsere lauten Städte wären sehr dankbar.

Und liebe Kia, bitte legt eine App auf damit man dem Hund oder Kind im Auto, die Heizung im Winter oder die Klimaanlage anmachen kann. Diese Funktion es Gold wert und so einfach bei Elektroautos zu installieren.