Google-Autonomous-CarWie sieht unser Mobilität im Jahr 2025 aus? Mit dieser Frage beschäftigten sich zwei duzend Mitglieder des Netzwerk intelligenter Mobilität (NiMo) kürzlich in München.

Mobilität wird sich unvorstellbar verändern, denn die Technik macht es möglich. Die größte Veränderung wird das Selbstfahrende Auto (SFA) sein. Fahrzeuge die ohne Einwirken eines Menschen sich bewegen können, kennt man unter dem Begriff autonomes fahren.

Für die meisten Menschen erscheint autonomes fahren noch als gespenstig und sehr gefährlich, doch dieser Eindruck täuscht, denn mit der Einführung von ESP (Electronic Stability Program), ASR (Antischlupfregelung) und Bremsassistenten, greifen schon länger elektronische Medien in das Fahren ein. Das autonome fahren ist heute schon möglich, doch Gesetze, Sicherheitsvorschriften und die Angst der Menschen hindern einen schnellen Durchbruch. Doch der wird kommen – müssen.

Nirgends ist der Bedarf an selbst fahrende Autos wichtiger als in der ländlichen Region, denn besonders hier ist man auf das Auto angewiesen. In der Stadt hat der Reisende mehrere Möglichkeiten sich fortzubewegen, sei es die Straßen oder U-Bahn, den Bus, das Fahrrad oder auch schon länger das freefloating CarSharing von Car2Go oder DriveNow. In der Stadt ist es möglich das CarSharingauto innerhalb des Nutzungsgebietes an jedem freien und öffentlichen Parkplatz abzustellen. Diese Flexibilität ist im ländlichen Raum nicht möglich, denn die notwendige Logistik um die Autos wieder zurück zu holen wäre so kostspielig, dass ein solches System sich nicht rentieren würde. Wenn sich aber das Fahrzeug autonom dort hin bewegen würde wo Mobilitätsbedarf benötigt wird oder gerade bestellt wurde, dann würde das „unidirectionale“ fahren  möglich werden.

IMG_3115Das autonome Fahren wird somit mehrere etablierte Mobilitätsanbieter ersetzen: das  eigene Auto, das teure Taxi und das unflexible CarSharing. Das selbstfahrende Auto ist die ideale Ergänzung zum Radfahren besonders dann, wenn der Radfahrer schweres Gepäck transportieren muss oder das Wetter nicht mitspielt. Für den Transport von Waren eröffnen die SFA’s eine ganz neue Option, denn die Pizza könnte damit transportiert werden oder der erwähnte Radfahrer könnte trotzdem mit dem Rad fahren und lässt nur seinen Koffer vom SFA Heim fahren. Bei „Sauwetter“ verzichtet sogar der konsequenteste Radfahrer gerne auf Bewegung und nasse Kleidung.

IMG_3110Beim Transport von Ware ermöglicht das autonome Fahren eine ganz neue Möglichkeit der Ressourcenoptimierung, denn sobald LKWs autonom fahren können, werden Transporter unabhängig von Tageszeiten fahren können. Diese Fahrzeuge können also tendenziell nachts und ohne Ruhepausen durchfahren. Wenn zusätzlich der Treibstoff in Form von Strom induktiv aus dem Straßenbelag zugeführt wird, dann fallen sogar die Tankpausen aus. Das spart Zeit und natürlich viel Personal.

In der heutigen Welt, in der das Bevölkerungswachstum rasant anwächst aber die Berufsbilder sich sehr schnelllebig verändern, ist das autonome Fahren eine Bedrohung vieler Arbeitsplätze.

Um die Attraktivität eines Dorfes hoch zu halten und das wegfallende Angebot von öffentlichen Nahverkehrsmitteln, benötigen ländlich geprägte Regionen alternative Mobilitätskonzepte. Ohne neue Anreizsysteme, wird die individuelle Mobilität in 10-15 Jahren zu teuer und das Leben für Menschen ohne die Fähigkeit oder die Erlaubnis selbst zu fahren, nicht möglich. Ohne individuelle Mobilität ist das Leben auf dem Land nicht möglich.