Brandgefahr und Brandschutz von E-Autos in geschlossenen Räumen
Das Parkverbot von Fahrzeugen mit Flüssiggastanks in einigen Parkhäusern ist bereits vielen bekannt. Doch wie sieht es mit E-Autos aus? Und was ist überhaupt das Gefahrenpotenzial dabei? In diesem Beitrag erhalten Sie die Antwort!
Grundsätzlich brennen Elektroautos nicht häufiger als Verbrenner, sogar eher seltener. Das Problem ist jedoch der unterschiedliche Brandverlauf der Lithium-Ionen-Batterien im Vergleich zu konventionellen Antriebstechniken. Durch die hohe Spannung von 600 bis 800 Volt bei sehr hoher Energiedichte kann es bei defektem Akku zu einem selbstständigen Brandverlauf mit hoher Energiefreisetzung kommen. Zusätzlich können hochgiftige Gase wie die Flusssäure entstehen. Der Brand kann sehr lange andauern und auf andere Fahrzeuge übergehen sowie im schlimmsten Fall zu großflächigen Schädigungen der baulichen Konstruktion führen.
Trotzdem etwas Positives vorweg: Laut Kap. 6.4 der VDI-Richtlinie 2166, Bl. 2 zum Brandschutz heißt es: „Grundsätzlich dürfen Elektrofahrzeuge in privaten und öffentlichen Garagen abgestellt werden. (…) Durch den Ladevorgang entstehen bei Elektrofahrzeugen nach UNECE R100 keine zusätzlichen Gefahren, konstruktive Sicherheit ist gegeben, u.a. ist keine Bildung von entzündlichen Gasen beim Laden zu erwarten. (…)“
Sofern im Einzelfall nicht anders bestimmt, ist das Parken und Laden von Elektroautos in geschlossenen Räumen somit grundsätzlich erlaubt. Wollen Sie eine Ladestation in einem geschlossenen Raum errichten, so sollten Sie jedoch die Garagenverordnung Ihres Bundeslandes beachten und bestenfalls ergänzend zum Brandschutzkonzept eine Gefährdungsbeurteilung durchführen lassen.
Doch was passiert, wenn es doch zu einem Brand kommt?
In dem Fall ist der Löschvorgang bei E-Autos weitaus komplizierter. Um die Kettenreaktion elektrischer Kurzschlüsse innerhalb der einzelnen Batteriezellen und damit den Brand zu stoppen, heißt es vor allem: kühlen, kühlen, kühlen. Und zwar mit großen Wassermengen. Auch Dämpfe und Rauch müssen stark verdünnt werden, sodass die Feuerwehr wirksame Löschmaßnahmen durchführen kann. Oft benötigt man dabei mehr Wasser, als im Feuerwehrauto zur Verfügung steht (durchschnittlich 6.150 Liter, Ausstattung Feuerwehrauto lediglich 1.500-2.000 Liter). Um sich auf die Brandbekämpfung vorzubereiten, muss die Feuerwehr daher wissen, mit welchem Auto sie es zu tun hat, insbesondere durch das potenzielle Auftreten der hochgiftigen Flusssäure. Anstelle von Wasser kann bei einem Batteriebrand auch GEL, Sand oder spezieller Schaum für das Löschen verwendet werden.
Der Bau von geeigneten Löschanlagen ereignet sich jedoch als komplex und ist nur mit erheblichem Mehraufwand möglich. Es gibt aber bereits präventive Brandschutzkonzepte in geschlossenen Räumen wie z. B. den E-Mobility-Protector der Firma Stöbich technology, der einen abgetrennten Bereich beinhaltet, in dem besondere Vorkehrungen für das Abführen der Verbrennungswärme getroffen werden. Auch fahrzeugseitig gibt es Möglichkeiten zur vereinfachten Brandbekämpfung. Der Renaut ZOE setzt eine Öffnung zum Batteriegehäuse (Fireman Access Öffnung) ein, um im Brandfall sofort die Lithium-Ion-Batterie abkühlen zu können.
Insgesamt steckt der Brandschutz für E-Autos noch in den Kinderschuhen und ich denke, es wird sich in nächster Zeit noch viel tun müssen, sodass auch die Errichtung von Ladeinfrastruktur in Garagen in Zukunft einfacherer durchzusetzen ist. Sie können jedoch beruhigt sein und, sofern nicht anders angegeben, in allen geschlossenenen Räumen parken und sogar laden.
Es ist beängstigend wenn ich mir vorstelle, dass ein Elektroauto in einer Tiefgarage unter einem Wohnhaus mit hunderten Personen nicht löschbar ist.
Schütz
Ich verstehe einfach nicht, dass hier nicht Verbote für E-Fahrzeuge ausgesprochen werden, da sie in Tiefgaragen m.E. nichts zu suchen.
Die sehr hohen Temperaturen und vor allem dann über einen langen Zeitraum beeinträchtigt doch das Bauwerk hier Stützen, Decken und Quer- und Längsträger in einer Form und Art, dass die gesamte Statik eines Gebäudes sehr stark schwächt bzw. es zu einem Einsturz kommen kann.
Die sehr starke Rauchentwicklung und die sehr hohen Temperaturen im Rauch machen doch ein Vorgehen der Feuerwehren unmöglich.
Wenn ein E-Auto erst in einem Wasserbad in einem Container eingetaucht, gelöscht werden kann und dieses Bad ggf. über 12 bis 24 Stunden dauert, frage ich mich, wie soll ein solches Fahrzeug aus der Tiefgarage geholt werden, um es dann per Kran in den gerade genannten Container zu fluten.
Vor ca. einer Woche las ich einen Artikel in einer Autozeitschrift, dass die Firma Porsche zwei solcher „Löschcontainer für die Feuerwehren im Raum Stuttgart zur Verfügung stellt würde.
Damit ist aber das eigentliche Problem, wie bekomme ich ein solches Fahrzeug aus der Tiefgarage, wenn sehr wahrscheinlich Bremse wirkt und Lenkung nicht betätigt werden können. Komme ich überhaupt an ein solches Fahrzeug heran.
Wie sieht es aus, wenn solche Fahrzeuge auch noch auf Doppelwippen in der Tiefgarage stehen.
Was sagen eigentlich die Versicherungen, die jetzt viel höhere Gefährdungslagen und damit viel höhere Schadenskosten begleichen müssen.
Nehmen die das so einfach hin?
Total unausgegoren ist diese Problematik und bevor die Bundesregierung hier Vereinfachung der lademöglichkeiten in Tiefgaragen per gesetz zulässt, sollte sie diese problematik erst einmal gelöst haben.
i
Schütz
Ich verstehe einfach nicht, dass hier nicht Verbote für E-Fahrzeuge ausgesprochen werden, da sie in Tiefgaragen m.E. nichts zu suchen.
Die sehr hohen Temperaturen und vor allem dann über einen langen Zeitraum beeinträchtigt doch das Bauwerk hier Stützen, Decken und Quer- und Längsträger in einer Form und Art, dass die gesamte Statik eines Gebäudes sehr stark geschwächt ist bzw. es zu einem Einsturz kommen kann.
Die sehr starke Rauchentwicklung und die sehr hohen Temperaturen im Rauch machen doch ein Vorgehen der Feuerwehren unmöglich.
Wenn ein E-Auto erst in einem Wasserbad in einem Container eingetaucht, gelöscht werden kann und dieses Bad ggf. über 12 bis 24 Stunden dauert, frage ich mich, wie soll ein solches Fahrzeug aus der Tiefgarage geholt werden, um es dann per Kran in den gerade genannten Container zu fluten.
Vor ca. einer Woche las ich einen Artikel in einer Autozeitschrift, dass die Firma Porsche zwei solcher „Löschcontainer für die Feuerwehren im Raum Stuttgart zur Verfügung stellen will. Was machen die Feuerwehren in ländlichen gebieten im Schwarzwald mit den vielen Hotels mit entsprechenden Tiefgaragen.
Damit ist aber das eigentliche Problem nicht gelöst, denn wie bekomme ich ein solches Fahrzeug aus der Tiefgarage, wenn sehr wahrscheinlich die feststellbremse wirkt und die Lenkung nicht betätigt werden kann. kann sich die feuerwehr überhaupt einem solch brennendes Fahrzeug nähern?.
Wie sieht es aus, wenn solche Fahrzeuge auch noch auf Doppelwippen in der Tiefgarage stehen.
Was sagen eigentlich die Versicherungen, die jetzt viel höhere Gefährdungslagen und damit viel höhere Schadenskosten begleichen müssen.
Nehmen die das so einfach hin?
Total unausgegoren ist diese Problematik und bevor die Bundesregierung hier Vereinfachung der Lademöglichkeiten in Tiefgaragen per Gesetz zulässt, sollte sie diese Problematik erst einmal gelöst haben. Es ist einfach zu glauben, wir setzen eine 230Volt-Steckdose und das Problem E-Mobilität sei damit gelöst.
MfrGr
Schütz
i
Jetzt warten wir mal ab wie viele Elektroautos statistisch gesehen überhaupt brennen. Ein mit regulärem Kraftstoff brennendes Auto schafft es maximal in die lokale Zeitung, ein brennendes Elektroauto in bundesweite Nachrichten. Diese unterschiedliche Bewertung sorgt für ein verzerrtes Bild, es darf ruhig mal erwähnt werden dass 45000 Autos jährlich in Deutschland zu brennen anfangen.
Es ist traurig, was hier für ein ausgemachter Unsínn verbreitet wird, um veraltete Technologie am Leben zu erhalten. Wie soll der Akku eines E-Autos mehr Schaden anrichten als ein vollgetankter Diesel-PKW, wenn in letzterem bei einem Vollbrand ungefähr die 10-fache Menge an Energie freigesetzt wird?
Ein E-Auto brennt eh schon sehr viel seltener als ein Verbrenner und wenn, dann recht gutmütig und langsam. Dass dies für die Gebäudestruktur problematischer sein soll als das Verbrennen eines vollen Dieseltanks mit 10-fachem Energieinhalt, das ist doch reine Mutmaßung abseits jeglicher Fakten.
Es ist möglich , einen Diesel od. Benziner , auch in einer Tiefgarage, in kürzester Zeit , mit den Möglichkeiten der Feuerwehr , zu löschen !!! Es müssen hierzu nicht 15000 ltr Wasser und mehr verwendet werden !!! Was ist eigentlich mit dem Abwasser , inwieweit ist es mit Stoffen verseucht , die unsere Kläranlagen garnicht aufnehmen können usw.usw. was kostet so ein Löscheinsatz ? Wer bezahlt das ?
E-Autos brennen viel seltener und durch das neue umweltfreundliche Löschmittel F500 ist auch so ein Brand gut beherrschbar. Hier könnt ihr alles zu Bränden von Elektroautos lesen
https://maraba.de/br-nde-von-elektroautos
Es gibt ca. 48 Mio PKWs mit Verbrennungsmotoren und ca. 150.000 E-Autos. Letztere machen somit einen Anteil von ca. 0,3% aus. Wenn die Wahrscheinlichkeiten eines Brandes bei Elektroautos nicht größer sein soll als bei Fahrzeugen mit einem Verbrennungsmotor, dann müssten pro Brand eines E-Autos 333 Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor in Flammen aufgehen. Das ist aber nicht so.
Daraus folgt, dass man die Beiträge über Elektromobilität fast immer als Propaganda für eine wissenschaftlich nicht haltbare Ideologie ansehen kann.
In diesem Sinne nichts für Ungut
Norbert Leipner
Es ist keine Frage des Wollens sondern des Könnens. Auch die Versorgung mit Windenergie reicht unter optimalen Bedingungen nur aus um ca. 16 – 18 Mio. E-PKWs zu versorgen.