Extraladung Lebensschutz mit dem Fehlerstromschutzschalter

Morgens der heiße Kaffee, mittags der Blick aufs Handy und abends das Licht im Dunklen – Dinge, die für uns heutzutage selbstverständlich sind! Über den Zustand ohne elektrischen Strom machen wir uns gar keine Gedanken mehr. Die alltägliche Routine mit der Elektrizität lässt uns jedoch die damit verbunden Gefahren vergessen. Denn ohne technische Erfindungen kann der Mensch ihn weder sehen, riechen, hören noch schmecken. Je nach Stromstärke kann Strom schmerzhaft gefühlt werden, was bei unfachgerechter Absicherung allerdings nur einmal passiert.
Außer es ist ein sogenannter Fehlerstromschutzschalter in dem Stromkreis eingebunden. Dieser kann Ihnen innerhalb weniger Millisekunden das Leben retten!

Der Fehlerstromschutzschalter – umgangssprachlich auch FI-Schutzschalter, RCB oder RCCB genannt – ist eines der wichtigsten Schutzelemente in Ihrer elektrischen Hausinstallation. Er bietet Schutz bei indirektem (Fehlerschutz) und direktem (zusätzlichen Schutz) Kontakt mit der Elektrizität. Zusätzlich kann er auch Schutz vor Bränden, ausgelöst durch einen Fehler im Stromkreis, für Ihr Eigenheim liefern.

Ein Stromschluss über einen Menschen kann beim Auftreten von drei Fehlern passieren. Zum einen bekommen Sie einen Stromschlag, wenn Sie unbeabsichtigt mit einem stromführenden Leiter in direkten Kontakt kommen. Dies tritt zum Beispiel beim Hineinfassen in eine Steckdose auf. Zum anderen kann ein Stromschlag durch einen Isolationsfehler entstehen. Fehler dieser Art resultieren meist aus mechanische Einwirkungen auf Geräte oder Kabel. Darunter fallen Ursachen wie beispielsweise Tierbisse, Abschleifen des Kabels aufgrund rauer Bodenoberflächen oder Alterung der Isolierung. Der Stromschlag tritt in solchen Fällen aufgrund einer mangelnden Isolierungsschicht an der beschädigten Stelle durch den Kontakt zwischen den stromführenden Kupferdrähten und Ihnen auf. Der dritte Fehler entsteht durch eine Unterbrechung zwischen Bauteil und Erdreich, denn Grundvoraussetzung für die Sicherstellung der Funktionen eines Fehlerstromschutzschalters ist ein geerdeter Schutzleiter an den zu schützenden Bauteilen. Dieser Schutzleiter – auch bekannt als bekannt als PE (eng. protective earth) – ist in einem Kabel durch die auffällige grün-gelbe Einfärbung gekennzeichnet. Über diese Leitung wird das Bauteil direkt mit dem Erdreich verbunden. Aber zurück zur Funktion…

Der Schutzschalter funktioniert nach einem simplen Prinzip. Zunächst ist es hilfreich zu wissen, dass die Anzahl der Elektronen die Stromstärke ausmacht. Elektronen kennzeichnen sich dadurch, dass sie immer zur Erzeugungsquelle zurückfließen. Diese Eigenschaft nutzt der Schutzschalter, indem er mit Hilfe eines Summenstromwandlers alle Elektronen (Ströme), die zum Gerät hin und zurück fließen, zählt. Sollte die Anzahl der hinfließenden Elektronen nicht der Anzahl der zurückfließenden Elektronen entsprechen, liegt ein Fehler vor. Die Elektronen müssen demnach auf einem anderen Weg zur Quelle zurückfließen. Dies kann verschiedene Gründe haben. Entweder fließen sie über den geerdeten Schutzleiter oder im schlechteren Fall über Ihre Hände, durch Ihren Körper und dann über Ihre Füße ins Erdreich und letztlich zur Erzeugungsquelle zurück.

 

Sollte einer dieser Fälle eintreten, stoppt der FI-Schutzschalter die Stromzufuhr innerhalb von Millisekunden. Dieses System funktioniert bisher sehr gut und hat schon viele Leben gerettet.

Haben Sie sich nun für eine Extraladung Umweltschutz entschieden und ein Elektro-Auto gekauft, benötigen Sie eine Ladestation. Eine Ladestation für Ihr Eigenheim setzt einen Anschluss an Ihre Hausinstallation voraus. Beim Laden eines Elektroautos kann ein Gleichfehlerstrom in den Stromkreis eingespeist werden. Dieser Fehlerstrom ist wie ein Virus im Stromkreislauf und lässt unseren bisher erläuterten Fehlerstromschutzschalter Typ A erblinden. Daher kann dieser keine Elektronen mehr Zählen und weiß nicht wann ein Fehler vorliegt. Wenn Sie nun beim Laden Ihres Elektroautos durch die erläuterten Fehler mit Elektrizität ungewollt in Kontakt kommen, bekommt Ihr Lebensretter, der Fehlerstromschutzschalter Typ A, es nicht mit und ein Abschalten des Stroms bleibt aus.

Doch die Technik hat für dieses Problem einen Plan B – den Fehlerstromschutzschalter Typ B – entwickelt. Dieser Fehlerstromschutzschalter ist gegen unseren sogenannten Gleichstrom-Virus geimpft und sorgt im Zuge seiner Virusresistenz für die bisher von Ihnen gewohnte und erwünschte Sicherheit. Auch wenn der Fehlerstromschutzschalter Typ B etwas teurer ist, kann er daher mit gutem Gewissen empfohlen werden.

Denken Sie an sich und Ihre Familie! Wie viel ist Ihnen Ihr eigenes und das Leben Ihrer Mitmenschen wert? Vor allem Kinder erkennen die Gefahren nicht!

C.A