Nun dass man mit den ersten Elektroautos mit Wechselstrom schnell laden kann, trauen sich die ersten „Elektronauten“ sich mehr als 100 Km weit von Ihrem „Home Charger“ zu entfernen. Es ist schon ein tolles Gefühl mit dem TESLA Model S oder dem Renault ZOE eine 22 kW Ladestation anzufahren, und zu wissen dass man ca. 100 Km an Reichweite die Stunde auflädt. Die Debatte um CHAdeMO und CCS wird damit überflüssig. Noch entspannter ist es an den SuperCharger von TESLA von leer auf 300 Km Reichweite in reellen 30 Minuten zu laden – und das kostenlos!

Das ist nur ein Teil der Herausforderung, denn fährt man eine Ladesäule ohne Vorbereitung an, kommt die erste Problematik. Mit welchem Medium (Münzen, EC-Karte, Schlüssel, RFID Karte, APP) kann ich den Ladevorgang starten? In diversen Blogs liest man bereits dass Ladesäulen öfters nicht funktionieren – geschah mir selber am Königsplatz am 12.05. in Kassel – oder dass der Ladevorgang nicht möglich war, da man die falsche Kundenkarte oder Vertrag hatte.

Die zwei großen „Dach-Lösungen“ sollen www.Ladenetz.de (smartlab/ Aachen) und www.intercharge.de (Hubject/ Berlin) werden. Mit diesen „Roaming-Lösungen“ soll man bundesweit mit einer Kundenkarte an den meisten öffentlichen Ladesäulen laden können. Derzeit ist noch Kampf und Wettbewerb angesagt, aber mit der zeit sollte sich ein Miteinander entwickeln. Die Zapfsäulen an der Tankstelle sind ja auch einheitlich und das Zahlungsmittel auch.

Die Aachener konzentrieren sich auf das Strom-Roaming der Ladesäulen von ca. 43 Stadtwerken über eine RFID Tankkarte und die Berliner auf die Nutzung der RWE und ENBW Säulen über eine APP. Bei den Berlinern muss man Kunde einer der beiden Stromanbieter sein, die ab 5 Euro/ mtl. (RWE) und 9,95 Euro (ENBW) Grundgebühr uns mit teuren aber grünen Strom beliefern. Für Vielfahrer ist der ENBW Tarif mit 22 kWh Schnell ladende eAutos doch die günstigere Alternative. Siehe Flyer: https://www.enbw.com/media/privatkunden/docs/120425_fly_ladekarte_-neue-version.pdf

An dieser Stelle möchte ich mich daher dankbar erkennen, dass Ladenetz bereits mit SUN (Stadtwerke Union Nordhessen) kooperieren, denn so war es mir extrem einfach den Model S nachzuladen um sehr komfortabel die Rückreise nach Montabaur anzutreten.

Eins bleibt mir aber ein Rätsel: wieso gibt es keine Ladesäule am Hauptbahnhof von Kassel, da dieser Bahnhof als sehr gutes Konferenzzentrum angeboten wird und sogar den Namen „Kulturbahnhof“ trägt. Mir ist bewusst dass mit der Dokumenta in Kassel viel Kultur gepflegt wird, doch die Ladekultur hat noch einiges zu lernen.