Am 26.11. organisierte der Bundesverband der Elektromobilität (BEM) auf Anregung vom NRW Kompetenzzentrum für Elektromobilität, Infrastruktur und Netze (KZEIN) in der Technischen Universität, den ersten Stammtisch in Dortmund. Da es auch mein erster Besuch eines BEM Stammtisches war, kann ich nicht vergleichen, doch auffällig war, dass die Stehtische mitten in der Werkshalle standen und um uns herum nur eAutos standen. Noch nicht einmal die Gäste qualmten. Auffällig war auch, dass in der Halle lauter Serienfahrzeuge standen die in Ihrem ersten Leben CO2-Schleuder waren. Nun haben sie alle eine saubere Seele.

Der Vortrag

Kurz und prägnant referierte Herr Dr. Jan Fritz Rettberg (Projektleiter des KZEIN) über vier Hauptthemen:

  • Der Klumpen-Kauf von eAutos und dessen Folgen
  • Ladeverhalten und Abrechungsmodi
  • eAutos als rollende Energiespeicher
  • Sicherheitsschalter an eAutos

Der Klumpen-Kauf von eAutos und dessen Folgen

Dr. Rettberg schilderte erste Verhaltensmuster beim Kauf von Elektrofahrzeugen. Nachdem die „first-movers“ von der Nachbarschaft wahrgenommen werden, entwickeln sich zwei Trends die weltweit bekannt sind: die Nachahmer und der Herdentrieb. Wenn das Einkommen es erlaubt, folgen die ersten Nachbarn dem Trendsetter und dabei entsteht ein Problem für das lokale Netz. Denn mit dem Trend zum Kauf eines eAutos folgt die Konsequenz, dass die Ladevorgänge sich auch auf „kleine Flächen“ konzentrieren und damit sich eine Gefahr für die Netzinfrastruktur entwickelt. Daher wurde bereits in Deutschland die Registrierung von Ladepunkten oberhalb 11 kW/h beim lokalen Energieversorger (EVU) rechtlich vorgeschrieben. Damit hat der EVU die Möglichkeit diesen Trend zu überwachen und der Sicherheit vorzubeugen.

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Ladeverhalten und Abrechungsmodi

Mit steigender Anzahl von eMobilisten wächst auch die Frage nach dem Ladeverhalten der Nutzer.

  • Wie oft und wo werden sie laden?
  • Nach welchem Modus soll man abrechnen
  • Welche Ladetechnik wird sich durchsetzen?

Hier eine kleine Matrix zur Problemstellung:

Abb. 1: Lade und Abrechnungsmodalitäten bei eAutos

Elektrofahrzeuge als rollende Energiespeicher

Am diesem Gedanken verschwendet derzeit kaum jemand einen Gedanken, doch die Wissenschaftler schon, denn wenn man sich mit Netzinfrastruktur beschäftigt und dabei beobachtet wie die Schwankung bei der Erzeugung von Erneuerbarer Energie die Netze belastet, dann ist die Suche nach einer Lösung wie die Netzte stabilisiert werden können sehr wichtig.

Die Überschüssige Energie, die an einem sonnigen und gleichzeitig windigen Tag erzeugt wird, ist derzeit kaum speicherbar – man könnte fast behaupten, sie „versickert in den Boden“. Daher müssen Lösungen her diese Energie „speicherfähig“ zu machen.

Eine sinnvolle Lösung kommt von Audi und nennt sich e-gas:

das offizielle Video von AUDI auf englisch (6:01 Minuten)

Audi A3 TCNG e-gas project - balanced mobility

und der SWR-Bericht (7:10 Minuten)

 

Aus unserem Blickwinkel können auch Elektroautos dazu genutzt werden genau diese Schwankungen von überschüssiger Produktion, aber auch den kurzen erhöhten Bedarf (Spitzenlasten) zu glätten, indem die Elektrofahrzeuge dann geladen werden wenn die Energie im Überschuss und günstig vorhanden ist.

Die Intelligenz der eAutos garantiert natürlich, dass der Besitzer immer mit der Energie ausgestattet wird, die er für die nächste angegebene Fahrt benötigt, so dass er ohne Angst die Reise antreten kann.

Sicherheitsschalter an eAutos

Da ich kein Ingenieur bin und nichts falsches schreiben möchte, nur kurz der Hinweis, dass die Hersteller von Elektrofahrzeugen nach einer günstigeren Lösung des teuren FE-Schalters des TypB oder Typ B+ suchen.

Die TU Dortmund arbeitet an einer solchen Lösung, die es gewährleisten soll, dass im Fall eines Unfalles, der Strom aus dem Akku binnen Millisekunden abgeschaltet wird. In diesem Punkt lasse ich mich gerne eines Besseren belehren – gerne von einem Elektroingenieur.