WAutomobilsalon Pariser kommt drauf? Wann klingen Dinge (fast) am schönsten? Natürlich wenn sie aus Frankreich kommen. Also fuhr ich elektrisch mit meinem ICE zum „Mondial de L’Automobil“ in die Stadt der Liebe. Doch wenn man Bilanz zieht, könnte Paris bald die Stadt der eAutos werden. Die größte Auswahl kommt aktuell aus Frankreich –Fluence, Kangoo, Twizy und bald „la Zoe“ – alle von Renault. Aber fangen wir systematisch an.

Wer hat die eMobilität Klaviatur richtig gespielt? Wie gesagt Renault und als gute Nachbarin die kleine eSchwester Nissan mit nur einem Modell, dafür aber mit 7 Probefahrzeugen im „Pavillion 2.1 Vehicules de Transmission Alternatives“.

BMW, Mitsubishi

Im Pavillion 1 war BMW mit seiner neuen Submarke“i“ präsent (siehe Blog vom 19.10.2012 und „bald verfügbare ecopower Autos“) – doch weniger auffällig als auf der World-Tour in Düsseldorf. Auf dem Stand von Mitsubishi in Pavillion 3 klaute der neue PHEV Outlander (Blog vom 26.10.2012) dem ersten Serien eAuto dieser Welt, dem MiEV (Mitsubishi Electric Vehicle) leider die Show. Na ja auch besser so, denn der MiEV wird es richtig schwer gegen den Zoe und dem engagierten Vertrieb von Nissan haben. Und unter uns, der Leaf ist ein echtes Auto.

Der Leaf: voll ausgestattet, Batterie inklusive

Da wären wir bei meiner ersten Testfahrt mit dem hoch gelobten Nissan Leaf. Der Nissan Leaf fühlt sich sofort vollwertig an. Türen schließen solide, das Ambiente empfindet man sofort als angenehm und einladend an. Die Materialien fühlen sich hochwertig an – kein billiges Plastik. Da hebt sich der Leaf auch bereits vom Zoe ab, wobei man hier die Konzernstrategie spürt. Der Zoe wird als das Designerauto mit der neusten Technik positioniert und soll zum Volumenmodell dank Batterieleasing werden. Ob die Batterievermietung bei Vielfahrer sich besser rechnet muss noch ermittelt werden. Wir bleiben dran. Der Leaf ist größer, etwas schwerer und automatisch solider vom Gefühl. Dafür wird der Akku mit dem Auto gekauft. Für Vielfahrer die dem Akku mehr als 5 Jahre vertrauen, bestimmt kaufmännisch die bessere Wahl.

Beim Leaf gefällt sofort das Ansprechverhalten der 109 PS – das Ding geht ab! Das ePedal hat zwei Stufen. Tritt man es nur leicht an, beschleunigt der Leaf gut, tritt man durch und „überwindet die kleinen Widerstand“, dann geht die Post! Der Leaf ist sehr spritzig, was für ein eAuto auch wichtig ist, denn die müssen Spaß machen. Was mir weniger gefallen hat ist die schwache Rekuperation. Beim loslassen des ePedals gewinnt der Leaf Energie zwar zurück, doch nicht wie beim Kangoo, der sogar zum Stillstand kommt wenn man das ePedal komplett loslässt. Mein Nissan Begleiter „Jose Luis“ meinte das wäre Geschmackssache, aber ich empfinde das Fahren ohne Bremspedal bei eAutos eher attraktiv, denn so wird das vorrauschauende Fahren belohnt. Wer bremst, gewinnt. So verkehrt ist die eWelt.

Umdenken notwendig

Diese letzte Aussage ist genau der Knackpunkt beim Durchbruch der eAutos. Alles ist anders und wenn man andere Ergebnisse will, muss man anders denken. Doch dass fällt wegen der „Gewohnheit“ schwer. Nur wenn Hersteller, Händler und Verbraucher bei Kosten-Nutzen der Mobilität komplett umdenken, bekommen wir ein neues Verhalten. Erste Erkenntnisse zeigen dass eAutos doch günstiger sind wenn man Sie über 10 Jahre Amortisation und 7.000 – 12.000 Kiloemter im Jahr fährt. Unser Mobilität Optimierungspartner kann dies in Zahlen belegen – oder fragen Sie uns.

Tanken daheim oder im Büro – kein Umweg zur Tanke

Die eAutos werden nicht mitten in einer Fahrt getankt, sondern so wie beim Handy Abends an der Wallbox vom Stellplatz oder im Büro unter dem Solarcarport. Der Strom für die eAutos kommt nicht mehr flüssig aus der „Zapfsäule“, sondern als sauberer Strom aus Wind und Sonnenenergie. Wenn man die Investition in die gesamte „Hardware“ auf 20 Jahre Amortisation rechnet, lässt sich diese bereits heute billiger erzeugen als die Tarife die uns die Energieversorger berechnen. Also, sollten Vielfahrer Stromerzeuger werden. So investieren Sie Ihr Geld in die saubere Stromerzeugung und frieren dabei die Kosten dafür ein – die Investitionskosten und die Sonnenstunden sind ja bekannt. Dass die Strompreise „aus der Steckdose“ weiter steigen werden, aber auch.

Leaf oder Zoe: Erwartung und Nutzen entscheiden

Wo waren wir? Beim Leaf. Ein tolles Auto. Aber auch der Zoe ist ein Knaller. Nur dieser Knaller kommt nach den Silvesterknallern im Februar – echt schade, denn das Auto macht echt Lust auf eMobilität. Schick, sportlich und elegant – kombiniert mit Reichweitenoptimierungen wie die Heizung nach dem Wärmepumpen-Prinzip, exklusive Niderrollwiderstandsreifen von Michelin und die intelligente R-Link Navigation (Blog vom 26.10.2012 – die Technik des Zoe). Alles führende Lösungen aus dem Hause Renault.

Mercedes E-Cell

Damit die Deutschen Hersteller in diesem Blog nicht zu kurz kommen, sollten Mercedes mit der B-Klasse und der SLS AMG E-Cell kurz erwähnt werden. Die Autos kommen aber erst viel später als die der Importeure.

Smart ED

Smart hingegen ließ die hauptsächlich französischen Besucher des Automobilsalons gerne wissen, dass der smart in Frankreich produziert wird. Ja das stimmt, aber wer hats erfunden?

Beim smart gefällt die gewohnte hochwertige Verarbeitung, die Zuverlässigkeit aus dem Hause Daimler (ein Deutsches Unternehmen), die hohe Sitzposition und die kompakte Größe für die Stadt. Der smart ED ist auch mit den neusten technischen Raffinessen ausgestattet wie Vorheizen und Ladesteuerung über das smartphone, intelligente Navigation unter Berücksichtigung von Ladezustand und verfügbare Ladestationen auf der Route und vielen netten Extras wie 6,5 Zoll Multimedia + Navigation System und 8-kanal Surround Anlage, Sitzheizung, Handschuhfach mit Clip-Halterung, regulierbare Rekkuperation durch Wippen am Lenkrad, 22kW integriertes Schnellladegerät – und natürlich Frischluft pur als Cabrio. Der smart ED ist wie der Leaf ein solides Auto, doch im Vergleich zum Leaf, der nur 2 Sonderausstattungen anbietet, ist die Liste beim smart lang, und das ist dann doch wieder typisch deutsch. Sogar der Zoe ist fast „alles inklusive“.